Als in früheren Jahren Guuggenmusiken gegründet wurden, hatte dies oft einen speziellen Grund. Nicht selten entstanden diese Musiken aus einem bestehenden Verein, der anfänglich keinen direkten Bezug zur Fasnacht hatte. Auch bei den Rattenschwänzen war das so.
Als begeisterter Handballer scharte Ruedi Muff in den 70er Jahren etliche junge Leute um sich mit dem Ziel, innerhalb des damaligen ETV eine Handballgruppe aufzubauen. Schnell merkte er, dass bei den Jungs neben dem Sport auch guuggenmusikalische Interessen vorhanden waren. Er hielt Ausschau nach musikalischer und personeller Verstärkung (auch Frauen) und begann so eine Guuggenmusik aufzubauen. Ruedi Muff kann daher als Initiant und Gründer der Rattenschwänze bezeichnet werden.
Im November 1976 wurden die ersten Vorbereitungen getroffen. Ein weiss-grünes Gwändli mit einem am Hintern befestigten Rattenschwanz wurde entworfen, und die Maske bastelte man aus einem Waschpulverkarton. An den wenigen Proben unter der musikalischen Leitung von Beat Ruckstuhl wurden Stücke wie «Fasnachtsmarsch» und «Hou dr Chatz de Schwanz ab» auf fasnächtliches Niveau gebracht. Die Besetzung war schon damals äusserst vielseitig und reichte von der Handorgel bis zum selber gemachten Schellenbaum. Die Instrumente wurden teilweise von der Postmusik Bern ausgeliehen.
Am Schmutzigen Donnerstag 1977 trat man zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Das positive Echo aus der Bevölkerung bewog die jungen Guugger dazu, auch an der Fasnacht 1978 erneut aktiv dabei zu sein. In der Person vom damaligen Rössliwirt «Hänsel» Wiesner hatten wir von Anfang an einen treuen Freund und Gönner. Das erklärt auch, warum das Rössli bis heute unser eigentliches Stammlokal ist und dort vor einigen Jahren sogar ein Vereinskasten aufgehängt wurde.
Nach der Fasnacht 1978 wünschten sich viele Guugger, dass dieses Projekt weitergeführt werden sollte, und zwar in Form eines eigenständigen Vereins. Im September 1978 trafen sich alle interessierten Leute in der «Stücki». Dort gründete man offiziell die zweite Escholzmatter Guuggenmusik, die Gründung der «Legendäre Ratteschwänz vo Äschlismatt» war Tatsache.
In der Folge etablierte sich die bunt zusammengesetzte Guuggenmusik schnell in der Entlebucher Fasnachtsszene. Unvergessen sind die Maskenbälle in Wiggen und Marbach, an denen wir mit unserem kakofonischen Sound die Fasnachtsstimmung so richtig anheizten. Das Stück «Roti Beeri» entwickelte sich in dieser Zeit zu unserem Vereinshit. Neben den Bühnenauftritten ist das gemeinsame Singen und Stimmungmachen seit der Gründung ein Markenzeichen des Vereins und gehört genauso dazu wie das obligate «Chuttlä Frässä» am Schmutzigen Donnerstag.
Bis in die heutige Zeit verstehen es die Rattenschwänze jedes Jahr erneut, neben moderner Musik auch traditionelle Stücke oder Lieder aus der Volksmusik in ihr Repertoire einzubauen, welches man jährlich in sieben effizienten Proben und einem Weekend einübt. Unser musikalisches Können präsentieren wir jeweils vorwiegend in Escholzmatt und Umgebung und verlassen die Region als Verein nur ein bis zweimal pro Jahr.
Tradition hat seit eh und je unsere mottobezogene Fasnachtsplakette aus Metall, welche bei einigen Sammlern sehr beliebt ist. Zu alljährlichen nebenmusikalischen Aktivitäten gehört unsere fasnächtliche Dekoration im Rössli, die vor und während der Fasnacht bestaunt werden kann. Weiter ist der alljährliche Bau eines Fasnachtswagens mit der Teilnahme an diversen Fasnachtsumzügen ebenso Bestandteil des Fasnachtsprogramms.
Das Fasnachtsgeschehen in Escholzmatt wird vom Verein wesentlich mitgeprägt: sei es die Mitbegründung des Fasnachtskomitees, die jährliche Durchführung des Morgenstreiches zusammen mit Schülern oder das Offerieren des Bruderschaftstrunks am Schmutzigen Donnerstag.
Seit über zehn Jahren führen die Rattenschwänze im Hotel Löwen ihre zwei beliebten Fasnachtsanlässe (Guuggerparty und traditioneller Maskenball) durch. Mit diesen zwei Anlässen im mottogetreu dekorierten Saal bieten wir einerseits verschiedenen Guggenmusiken Auftrittsmöglichkeiten und tragen andererseits etwas dazu bei, dass die Dorffasnacht erhalten bleibt.
Die erfolgreiche Durchführung des 1. Schweizerischen Rattenschwänztreffens im Jahr 2003 und die Anschaffung eines Vereinsbanners (inklusive Fähnrich), sowie das im Jahr 2010 “ergigglete” Vereinslokal im Herzen des Dorfes Escholzmatt, sind weitere Meilensteine in der Vereinsgeschichte!